Blogger-Stilblüten – Orthographie und Grammatik im Weblog

Eine häufig bemühte Frage im Blogger-Dunstkreis ist die nach der Notwendigkeit makelloser Rechtschreibung. Was salopp mit „Rechtschreibung“ umrissen wird, ist jedoch tatsächlich ein sehr viel weiteres Feld, das nicht allein das korrekte Schreiben eines jeden einzelnen Wortes meint. Mir scheint, vielen ist nicht klar, wie groß dieses Feld ist und was es zur Ernte bereithält.

Woerterbuch_Orthographie

Das Schöne am Internet ist bekanntlich, dass jeder seine Meinungen, Erkenntnisse, Senftuben im Netz ausdrücken kann. Das Schlimme am Internet: Jeder drückt seine Senftuben aus. Was uns als Netzgänger nahezu grenzenlose Vielfalt und Buntheit garantiert, kann auch Fluch statt Segen sein. Denn nicht jedem liegt das Schreiben, klafft eine tiefe Schlucht zwischen Schreiben-Wollen und Schreiben-Können. Es geht mir auch nicht um absolute Fehlerfreiheit – die wird kein Blogger ohne angeschlossenen Lektor gewährleisten können. Und nie würde ich mir anmaßen zu behaupten, meine Texte seien fehlerfrei. Jedoch sollte ein Jeder seinem Leser eine gewisse Lesbarkeit seiner Texte schuldig sein. Und dazu gehört auch ein angenehmes Schriftbild, angemessene Sprache sowie weitestgehend grammatisch angewandtes Deutsch.

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Der wahre Till Eulenspiegel – Wie Dyl Ulenspiegel auszog, die Welt zu erobern

Wer kennt ihn nicht? Den lustigen Narren, der in rotem Kostüm, mit Schellen behangener Narrenkappe und Schnabelschuhen den Adligen und Herrschenden lustige Streiche spielt. Und so richtig übel nehmen kann man ihm seine Narreteien auch nicht, denn er hält uns den Spiegel vor, konfrontiert seine Mitmenschen mit unliebsamen Wahrheiten, die er dank der Narrenfreiheit ungestraft äußern darf. Der Archetyp dieses Narren ist Till Eulenspiegel, der kindgerecht von Erich Kästner bearbeitet worden ist. Bekannt ist Till bis heute für das Wörtlichnehmen von Redewendungen und dem Spielen von Streichen an Leuten, die es verdient haben. Doch eigentlich war alles ganz anders.

Der, den wir heute als Till Eulenspiegel kennen, geht auf eine literarische Figur zurück, die wir bis zum ältesten, erhaltenen Straßburger Druck von 1515 zurückverfolgen können. Diese Figur wird vom Autor Dyl Ulenspiegel genannt und erweist sich im Laufe dieses frühneuhochdeutschen Prosaromans als gar nicht so lustig. Im Gegenteil, Dyl Ulenspiegel ist oftmals böse, spielt seinen Mitmenschen Streiche, die ekelerregend sind oder gar den Tod oder Verletzungen anderer in Kauf nehmen. Es zeigen sich viele Unterschiede zu dem, den wir heute Till Eulenspiegel nennen.

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