Fragen über Fragen – Das war 2015

Mangels eigener kreativer Ideen oute ich mich gelegentlich als Mitläufer und greife Don Dahlmanns alljährliches Frage-Antwort-Spiel auf, um das vergangene Jahr zu resümieren.

Beste Entscheidung:
Das geht ja gut los. Entscheidungen. Meine besten Entscheidungen traf ich nicht 2015. Aber die zuvor getroffenen haben ihre Nachwehen bis in dieses scheidende Jahr. Eine gute Entscheidung war das Auto. Suzuki Swift Sport im Dezember 2014 angeschafft.

Schlechteste Entscheidung:
Geht auch auf 2014 zurück und das dürfte auch das Auto sein. Nicht, dass ich den Kauf bereuen würde, aber wie sich 2015 herausstellte, dürfte ein dreitüriger Kleinwagen mit 211 Litern Kofferraumvolumen 2016 nicht mehr ausreichen.

Beste Anschaffung:
Die beste Anschaffung in diesem Jahr war wohl die Canon EOS 100D. Endlich ordentliche Fotos.

Dämlichste Anschaffung:
Die geht auf das Konto meiner Frau. Irgendeinen billigen Mixer hatte sie bestellt, den ich, um meinen guten Willen zu zeigen, sogar zu nutzen gedachte.
Um es kurz zu machen: Das Ding flog in die Luft, nachdem sich der Behälter aufgrund eines fehlenden Druckablassventils nicht mehr öffnen ließ. Zum Glück stand niemand in der Küche, die Splitter des zerborstenen Mixers hätten böse Konsequenzen haben können. So sah nur die Küche scheiße aus und roch wochenlang nach einer furchtbaren Mixtur aus Beeren, Orangensaft und rohen Eiern …

Schönster Absturz:
An und für sich blieb ich 2015 absturzfrei. Aber es gab da diesen schönen Abend in Venedig gemeinsam mit Axel Griesinger (Wie sich das wohl liest …) während der A4-Veranstaltung. Ich würde es ein herzliches Versacken nennen, nicht Absturz.

Schlimmster Absturz:
Hat es 2015 nicht gegeben; glaube ich.

Bestes Getränk:
Bier, böhmisch. Wahlweise ein klassischer Gin Tonic, ohne Schnickschnack oder Gemüse.

Ekelerregendstes Getränk:
Dieses klebrige und stinkende Zeug, das nach der Mixer-Detonation Wände, Boden, Decke und Möbel der Küche zierte.

Bestes Essen:
Ich hab’s nicht so mit Essen. Aber wenn ich mich anstrenge, dann war es vielleicht das tote Rind, das ich am Wörthersee auf dem #ŠKODATrip 2015 genoss.

Schlimmstes Essen:
In einem griechischen Restaurant, das klischeehafterweise „Syrtaki“ heißt. Nicht frisch, aufgewärmt, aber nicht wirklich warm, lustloses Personal. Einmal und nie wieder.

Beste Musik:
Dieses Jahr stand für mich musikalisch im Zeichen von Nocte Obducta. Seit Monaten höre ich das Zeug rauf und runter.

Schlimmstes Gejaule:
Im Radio. Dürfte in die Richtung Kraftklub oder Unheilig gehen. Tut schon weh.

Eigene, schönste musikalische Wiederentdeckung:
Ich wüsste nicht, dass ich etwas vergaß, das es erneut zu entdecken galt.

Peinlichster musikalischer Fauxpas:
Gab es 2015 nicht. Was soll an meiner Musik schon peinlich sein?

Beste Idee/Frage:
Unsere Reise nach Irland.

Dämlichste Idee/Frage:
Nachmittags in Irland auf eine vierstündige Wanderung gehen, ohne zu wissen, wie es zurück gehen soll.

Beste Lektüre:
„Der schwedische Reiter“ von Leo Perutz.
Es war einfach an der Zeit, den Perutz erneut zu lesen. An sich behandelt „Der schwedische Reiter“ eine einfache Verwechslungsgeschichte im frühen 18. Jahrhundert. Der Plot ist simpel, der Verlauf der Geschichte nahezu immer klar. Aber es ist der Stil, den Perutz pflegt, diese hochgradig künstlerische Einfachheit in Kombination mit einer beneidenswerten Beobachtungsgabe und geschickter Anordnung der Erzählstränge. Sehr lesens- und empfehlenswert.

Langweiligste Lektüre:
Buchstabensuppe, die es hier und da zu lektorieren gab.

Bester, dreckigster, geilster Sex:
Hatte ich.

Langweiligster Sex:
Allein.

Schönster Moment:
Den nächsten großen Schritt im Leben zu gehen.

Schlimmster Moment:
Nach dem Verlust des Hundes vor zwei Jahren mit meinem getigerten Freund einen weiteren Wegbegleiter zu verlieren.

getigerter Freund

Zugenommen oder abgenommen?
Zugenommen, mit voller Absicht. Vorsatz für 2015 war das Knacken der 70-Kilo-Marke. Ziel erreicht.

Haare länger oder kürzer?
Weder noch.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Ich fürchte, kurzsichtiger. Anfang 2016 müsste ich das mal wieder prüfen lassen.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Niveau gehalten.

Der hirnrissigste Plan?
Ich pflege nicht zu planen; meistens.

Die gefährlichste Unternehmung?
Mit dem neuen Auto auf dem Bilster Berg in die Mausefalle tappen.
Mit Axel Griesinger ein Auto teilen.
Ein schiefer Landeanflug, bei dem ich kurzzeitig dachte, die linke Tragfläche setzt vor dem Fahrwerk auf.

Axel im A4

Der beste Sex?
Hatte ich auch.

Die teuerste Anschaffung?
Das dürfte wohl die neue Kamera gewesen sein.

Das leckerste selbst gemachte Essen?
Ich pflege nicht gut zu kochen. Genießbar ist es mitunter, aber herausragend lecker? Würde ich nicht behaupten.

Das beeindruckendste Buch?
Wolfgang Herrndorf – Bilder deiner großen Liebe: Ein unvollendeter Roman.
Herrndorfs letzte, unvollendete Arbeit ist zweifelsohne beeindruckend. In vielen kleinen und größeren Passagen lässt er seinen feinsinnigen Holzhammer-Stil durchscheinen, ist zutiefst romantisch ohne kitschig zu werden und dann wieder schreiend komisch und ordinär.
Leider ist dem Buch seine Unvollendetheit teilweise zu stark anzumerken.

Der ergreifendste Film?
Ergreifend? Im Sinne von hat mich emotional herausgefordert? Dann könnte das Terminator Genisys sein. Der Geifer hängt mir immer noch in den Lefzen.

Die beste CD?
Eigentlich waren es zwei CDs. Nektar 1 & Nektar 2 von Nocte Obducta. Während Teil 2 noch einfach neu zu beschaffen war, ist Nektar 1 bis heute nicht neu aufzutreiben. Zum Glück fand ich ein gutes gebrauchtes Exemplar; signiert.

Das schönste Konzert?
Ich war zu Beginn des Jahres auf einem Konzert, das einzige in diesem Jahr. Zwangsläufig ist es damit das schönste, aber auch das schlechteste. Haggard war im K17 zu Gast. Ich liebe Haggard, aber ich halte das K17 als Konzert-Location für schlecht. Und Konzert-Besucher werden auch immer eigenartiger. Ohne viel Bewegung stehen viele steif mit gezücktem Smartphone in der Menge und betrachten das Konzert durch ihr Display. Ah ja.

Die meiste Zeit verbracht mit …?
Sport, Autos und meiner Frau. Zum Leidwesen letzterer wohl auch in dieser Reihenfolge.

Die schönste Zeit verbracht…?
Ende September mit meiner Frau in Irland.
Weitere Highlights waren 2015 der #BDBB – Blogger Day Bilster Berg und der bereits erwähnte #ŠKODATrip.

Vorherrschendes Gefühl 2015?
2016 wird besser, sehr viel besser. Muss es.

2015 zum ersten Mal getan?
Klettern, in der Halle, gesichert mit Seil auf bis zu 15 Metern Höhe. Interessant und spaßig, muss ich aber nicht zu oft machen. Dafür reizt mich das Klettern dann doch zu wenig.

2015 nach langer Zeit wieder getan?
Mit dem besten Freund das Projekt Filmtag wiederbelebt. Ursprünglich mal als Western-Abend geplant, hat unsere Filmliste einen gigantischen Umfang angenommen. Aber immerhin schafften wir es 2015, mehrfach zusammen zu sitzen, diverse Filme aus allerlei Genres zu sehen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
explodierende Mixer
Berliner Berufsverkehr
Katerverlust

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Dass es jede Menge Grau zwischen Schwarz und Weiß gibt.

2015 war mit einem Wort …?
Ausbaufähig.

Vorsatz für 2016
Vorsätze sind meine Sache nicht, auch wenn es Dinge gibt, die 2016 anzugehen, zu bestehen sind. Aber im Großen und Ganzen: höher, schneller, weiter.

Im Reigen der Jahresrückblicke hat neben Don auch Bjoern wieder einen rausgehauen.

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